Gregor Ziorkewicz als Pfarrer für Stadtkirchenarbeit an der St. Johanniskirche Mainz eingeführt
Kirchenräume zum Sprechen bringen
Seit September ist Pfarrer Ziorkewicz nun auch ganz nahe bei seiner Wirkungsstätte und hat sein Büro im frisch renovierten Gemeindehaus bezogen. Im ständigen Austausch mit den Forschern und der Bauleitung, möchte der 54jährige die Menschen in der Stadt und der Region auf den „Mainzer Schatz“ aufmerksam machen und ihnen die Möglichkeit geben, sich über den neusten Stand der Grabungen im Alten Dom zu informieren. Momentan entwickelt Ziorkewicz eine Konzeption für Führungen und Begehungen der Kirchen, die neben der Darstellung der Funde auch die theologisch-geistlichen Dimensionen der Bauepoche zur Geltung bringt. Zudem soll auch der Internetauftritt www.alter-dom-mainz.de ausgebaut werden. „Ich verstehe Stadtkirchenarbeit an St. Johannis als Vermittlungs- und Übersetzungsarbeit, um Kirchenräume in ihrer spirituellen, kunst- und historischen Dimension zum Sprechen zu bringen“, erklärt Ziorkewicz, „Stadtkirchenarbeit an St. Johannis ist Teil der Kultur und des Lebens in Mainz.
„Stadtkirchenarbeit an St. Johannis ist Teil der Kultur und des Lebens in Mainz"
Die zentrale Lage der Kirche fordert gerade dazu auf, sich der Stadt und ihren Menschen zu öffnen, sie einzuladen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.“ Erste Schritte dafür wurden bereits getan. Viele Besuchergruppen wurden durch den Alten Dom geführt. Am Tag des offenen Denkmals standen die Pforten der Kirche offen und Interessenten konnten sich über die Grabungen informieren. Ein eigens dafür entwickelter Flyer informierte über verschiedene Bauepochen in St. Johannis. „Ich würde mich freuen, viele Freunde und Botschafter zu finden, die die Arbeit in St. Johannis mittragen – auch finanziell“, erläutert Ziorkewicz mit zwinkerndem Auge.
Dass Ziorkewicz für diese Arbeit genau der Richtige ist, daran besteht kein Zweifel. Der Theologe ist ein echter Kommunikationsprofi und auch in Mainz weitläufig bekannt und vernetzt. Nach seinem Vikariat in Wiesbaden und Pfarrtätigkeit in Nierstein und Mainz-Laubenheim, verantwortete er zehn Jahre lang die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Propsteibereich Rheinhessen mit Schwerpunkt in den Dekanaten Mainz und Oppenheim. Die letzten vier Jahre arbeitete er als Referent für Externe Kommunikation und Veranstaltungen bei der Diakonie Hessen in Frankfurt und war dort stellvertretender Leiter des Bereichs Kommunikation. Viele Jahre engagiert er sich bereits im Arbeitskreis „Offene Kirchen“ der EKHN und organisiert dort Studientage.
"Herzens-Rheinhesse" freut sich auf neue Begegnungen
Auch seine Ausbildung und Berufserfahrung als Dramaturg und Leiter der Festspiele Oppenheim werden dem fröhlich, offenen Pfarrer sicher für die Entwicklung eines Konzeptes in der St. Johanniskirche nach Abschluss der Grabungen zu Gute kommen: „Ich sehe den Alten Dom als lebendigen evangelischen Ort inmitten der Landeshauptstadt, der sich der eigenen Geschichte bewusst ist und diese auch selbstbewusst erzählt. Aber auch Ort an dem Menschen ruhige, besonnene und beschwingte Andachten feiern können“, so Ziorkewicz, „ Ich wünsche mir eine Kirche in der Historisches, Kunst und Kultur nebeneinander Platz haben, die einen Raum für besondere Formate wie Lesungen, aber auch viel spirituelle Angebote bietet.“
Die Zusammenarbeit mit den katholischen Kollegen liegt Ziorkewicz sehr am Herzen. Gerade in Planung ist ein „Ökumenischer Gang der beiden Dome“ mit Stationen an St. Johannis, in der Stadt und im Dom. Ebenso schätzt der Pfarrer die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die ihn sehr gut aufgenommen hat.
Aber auch die Betreuung des Stand auf der Mainzer Hochzeitsmesse gemeinsam mit dem Pfarrer für Stadtkirchenarbeit, Rainer Beier, Gottesdienste für die St. Johannisgemeinde oder Formate zum Themenjahr der Reformationsdekade stehen auf dem Programm. „Geboren als Frankfurter Bub bin ich mittlerweile ein „Herzens-Rheinhesse“ und freue mich jetzt wieder in Mainz zu sein!“, lacht Ziorkewicz, „Ich bin gespannt auf viele bereichernde Gespräche, gute Zusammenarbeit und tolle Projekte, um die Arbeit der Evangelischen Kirche in der Landeshauptstadt und vor allem an St. Johannis sichtbar zu machen!“