Zahlreiche neue Erkenntnisse erwartet
Neue Grabungskampagne an St. Johannis vorgestellt
Die Forschungsgrabungen in St. Johannis sind im August 2016 in eine neue Runde gegangen. Nach einer Zeit der umfassenden Strukturierung der Abläufe, Sichtung der bestehenden Dokumentationen, Systematisierung der künftigen archäologischen Arbeiten und vorbereitender bauseitiger Arbeiten ist nun die Kirche bereit für neue Grabungskampagnen.
Hierzu konnte Dr. Guido Faccani aus Zürich gewonnen werden, der als wissenschaftlicher Forschungsleiter mit seinem Team die weiteren Schritte koordiniert und anleitet. Faccani ist renommierter Kenner spätantiker und frühmittelalterlicher Kirchen – und hat sich international einen Namen gemacht.
„Wir sind sehr froh, Dr. Faccani und sein Team an St. Johannis zu haben“, freut sich Dekan Andreas Klodt über die neue Entwicklung. „Er ist hervorragend vernetzt, bringt sozusagen einen europäischen Blick auf St. Johannis mit, was der Bedeutung und Ausstrahlung dieses Bauwerkes nur gerecht wird“, so der evangelische Dekan weiter.
In der nun weiteren Grabungskampagne soll zuerst die Erforschung des Westchores angegangen werden. Dort erhoffen sich die Forscher weitere Erkenntnisse zur Struktur einer etwaigen Krypta erhalten zu können und damit weitere Sicherheit in der Baugeschichte der ältesten Mainzer Kirche. Weitere Ergebnisse und Informationen rund um die Arbeiten an St. Johannis sind ab sofort auch auf der neuaufgelegten Internetseite des Stadtkirchenpfarramtes St. Johannis zu verfolgen: www.alter-dom-mainz.de. „Diese Seite enthält umfassende historische Beschreibungen, informiert über neue Entdeckungen und Veranstaltungen rund um den Alten Dom St. Johannis“ erläutert Gregor Ziorkewicz, Pfarrer für Stadtkirchenarbeit an St. Johannis. Ziorkewicz lädt auch in die St. Johanniskirche zur Nacht der offenen Kirche am 9. September ab 20:00 Uhr und zum Tag des offenen Denkmals am 11. September ab 12 Uhr ein.
Hintergrund Dr. Guido Faccani
Guido Faccani ist seit 1997 als selbstständiger Mittelalterarchäologe und Kunsthistoriker tätig. Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit ist Kirchenarchäologie, Bauplastik von der Spätantike bis zur Romanik. Auch seine Dissertation 2005 beschäftigte sich mit der Baugeschichte einer frühen Bischofskirche in der Schweiz (Notre-Dame-des-Champs, Martigny). Faccani hat seither in vielen Forschungskampagnen im In- und Ausland mitgewirkt und hat sich einen internationalen Ruf als Kenner spätantiker-frühmittelalterlicher Kirchen und deren steinerner Ausstattung erworben. Erfahrungen und Wissen, die der weiteren Erforschung von St. Johannis und ihrer Bedeutung bestimmt weitere überraschende Erkenntnisse und Entdeckungen bringen werden. Faccani lebt und arbeitet in Zürich, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Kontakt: Gregor Ziorkewicz, Pfarrer für Stadtkirchenarbeit an St. Johannis, 06131 920 58 86, E-Mail: gregor.ziorkewicz.dek.mainz@ekhn-net.de, www.alter-dom-mainz.de