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Kardinal Lehmann übergibt Scheck von 100.000 Euro an Dekan Andreas Klodt für Grabungen in der St. Johanniskirche

"Ökumenisch verbindendes Glaubenszeugnis"

Bischof Karl Kardinal Lehmann fand sich zum Symposium ein und übergab der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) einen Scheck über 100.000 Euro zur Unterstützung der weiteren Grabungen.

Zur Eröffnung der Fachtagung „Der Alte Dom zu Mainz“ zu den Grabungen in der St. Johanniskirche in Mainz, erwartete die Organisatoren und Wissenschaftler eine große Überraschung. Bischof Karl Kardinal Lehmann fand sich zum Symposium ein und übergab der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) einen Scheck über 100.000 Euro zur Unterstützung der weiteren Grabungen.

 „Aus freundschaftlicher Nachbarschaft wollen wir der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau für den Mut zu dieser Grabung, vor allem auch für den finanziellen und organisatorischen Aufwand danken.“, so Lehmann, „Der Scheck soll ein Zeichen sein, dass wir den gesamten Grabungs- und Forschungsbereich dankbar begrüßen und dafür Sorge tragen, dass die Kirche ein gemeinsames, ökumenisches Zeugnis christlichen Glaubens in der Innenstadt wird.“

Anlass für die archäologischen Forschungen in der Johanniskirche waren Sanierungsarbeiten im Jahr 2013. Zunächst kamen bei der Innensanierung Überreste alter Fußböden im Kellergeschoss zum Vorschein. Mittlerweile wurden auf der Ostempore Mauerpartien merowingischer, karolingischer bzw. gotischer Zeit freigelegt. Damit konnte nachgewiesen werden, dass an diesem Ort bereits seit 1400 Jahren eine Kirche gestanden hat. Wurde zuerst vermutet, dass St. Johannis der „alte Dom“ aus dem 9. Jahrhundert sei, der Zeit des legendären Erzbischofs Hatto I. (850-913), ist nun erforscht, dass sie wahrscheinlich auf einen noch 200 bis 300 Jahre älteren Vorgängerbau aus der Merowingerzeit zurückgeht. Die St. Johanniskirche gilt nun als erste nach der Völkerwanderung errichtete Kathedrale nördlich der Alpen. Sie ist die einzige Kirche im deutschsprachigen Raum mit gut erhaltenen Mauerresten aus dem frühen Mittelalter und der einzige Dom mit nahezu komplett erhaltenen Außenmauern aus der Karolingerzeit.

„Die Johanniskirche bleibt selbstverständlich ein evangelisches Gotteshaus. Wir freuen uns über die bisherigen Funde und sehen in diesem ehrwürdigen Bau ein ökumenisch verbindendes Glaubenszeugnis aus der Zeit lange vor der konfessionellen Trennung.“, schmunzelte Lehmann.

Dekan Andreas Klodt vom Evangelischen Dekanat Mainz nahm den Scheck sichtlich überrascht und dankbar entgegen. „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb`“, zitierte Klodt Apostel Paulus,, Ich bedanke mich herzlich bei Kardinal Lehmann für diese großzügige Unterstützung. Auch wir sehen die St. Johanniskirche als gemeinsames konfessionelles Erbe und möchten sie als solches erhalten. Wir sind als Evangelisches Dekanat Mainz stolz darauf, dass uns diese Kirche anvertraut ist.“ Auch Kirchenbaudirektorin Margrit Schulz, EKHN, zeigte sich erfreut über den unerwarteten Zuschuss seitens des Bistums Mainz. Die großzügige Spende sei ein deutliches Zeichen für die gemeinsame Pflege der christlich-kulturellen Identität, so Schulz.


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